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Die Sammelstelle als Bindeglied zwischen dem Bauer und der Mühle

Die Relevanz der Getreidesammelstelle in der Wertschöpfungskette

Pro Jahr werden in der Schweiz rund 370’000 Tonnen Mehl verarbeitet, davon rund zwei Drittel zu Brot. Doch das Getreide gelangt nicht direkt vom Bauer zur Mühle – auf dem Weg vom Feld zum Müller legt das Korn einen wichtigen Zwischenstopp in der Getreidesammelstelle ein.

Caroline Brinkhoff

Es herrscht Hochsaison in der Getreideernte: Juli und August sind für die Getreidebranche sehr arbeitsintensive Monate. Nach der Ernte bringt der Bauer sein Getreide in die nächstgelegene Sammelstelle. Sie sind in den Anbaugebieten für die Annahme, Reinigung und Qualitätssicherung zuständig. Anschliessend wird das Getreide in den Silos eingelagert. Die Sammelstellen erbringen mit der Getreidelagerung eine wichtige Dienstleistung für die nachgelagerten Marktpartner.

Die Qualitätskontrolle gehört zu den zentralen Aufgaben einer Sammelstelle. Christian Rytz der Mühle Rytz erklärt: «Jede Brotgetreide-Lieferung, die wir erhalten, wird beurteilt: Ist die Ware geeignet, um daraus Brot zu backen?» Dazu wird das Brotgetreide auf verschiedene Faktoren hin überprüft. Nebst der Qualitätskontrolle reinigen die Mitarbeiter das Getreide und bereiten es nach den Wünschen ihrer Abnehmer auf. Ein Abnehmer will beispielsweise nur Brotweizen einer bestimmten Sorte während ein anderer Brotweizen einer der drei bestehenden Qualitätsklassen (TOP, Klasse I und II) will und damit auch eine Sortenmischung akzeptiert. Eine weitere wichtige Aufgabe der Sammelstelle ist es, die Landwirte, bezüglich der Wahl einer geeigneten Sorte und eines standortgerechten Anbaus zu beraten. Dabei werden neben agronomischen Faktoren wie Ertrag oder Krankheitsresistenz auch die Erwartungen der Abnehmer an die Qualität berücksichtigt.

Wir haben Christian Rytz in Biberen besucht und bei seiner Arbeit begleitet. Erfahren Sie jetzt im Video mehr über seine Aufgaben rund um das Schweizer Getreide.