Vom steinzeitlichen Reibstein zum hochtechnisierten Müllereibetrieb
Der Weg vom steinzeitlichen Reibstein zum Müllereibetrieb mit elektronisch gesteuerten, hochtechnisierten Anlagen dauerte Jahrtausende.
Der Reibstein
Ab 3800 v. Chr. war der steinzeitliche Reibstein in Europa bekannt. Er bestand aus zwei Teilen: einer flachen oder konkav gewölbten Steinplatte (Unterstein) und einem flachen Oberstein (Läufer). Der Läufer wurde wie in einem Mörser über den Unterstein hin und her gestossen oder gedreht und so wurde das Mahlgut zerrieben.
Der Mahlstein
Der Mahlstein (Durchmesser 1 bis 1,5 Meter) ist ein behauener Unter- oder Oberstein aus Sandstein oder französischem Quarz. Die Kreislaufringfläche wird von eingehauenen Luftfurchen durchbrochen, damit das Korn von innen nach aussen in die Mahlbahn gelangt. Der Müller musste den Stein von Zeit zu Zeit mit einem Hauer behauen, also scharf machen. Oft wurde der Müller deshalb «Scharfmacher» genannt. |
Von alten Mühlen
Vermutlich erfanden die Römer die Wasserradmühlen, die sie in unser Land brachten und die an Bächen oder Flussläufen liegen, da sie von Wasser (Wasserrad) angetrieben werden. Im Mittelalter gehörten die Mühlen in unserem Land dem Adel und den Klöstern. Die Bauern durften ihr Getreide nur in der zur Grundherrschaft gehörenden Mühle vermahlen lassen. Seit 1306 sind wichtige Mühlen in der Schweiz urkundlich nachgewiesen: Tiefenbrunnen-Zürich, Bussenhausen-Pfäffikon, Villmergen und Dintikon im Aargau, Moulin de la Doux in Tavannes, Haslimühle in Wigoltingen TG. |
Lohnmüller
Jahrhundertelang blieb die Mühle das einzige mechanische Gewerbe. Der Müller war Lohnmüller und mahlte das Getreide, das ihm die Bauern brachten. Dafür erhielt er einen Lohn.
Schema eines mit Wasserkraft betriebenen Mahlgangs: |
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