Weit mehr als nur ein klassisches Adventsgebäck
Mehl, Salz, Zucker, Milch, Hefe und Butter – alles umrühren, formen, backen et voilà: So entsteht ein Grittibänz. Doch woher kommt eigentlich sein Name und wie viele Bänzen gehen jährlich über die Ladentheke? Wir haben uns bei der Bäckerei Reinhard aus Bern erkundigt.
Der Name ist Programm
Ein leckeres Gebäck aus Hefeteig, verziert mit Hagelzucker, Rosinen, Nüssen oder mit einem Schokoladenstängel in der Armbeuge. Was ein Grittibänz ist, ist uns allen klar. Aber warum heisst das leckere Teigmännchen eigentlich so? Das Dialektwort «gritti» oder «grätti» heisst “rittlings” und ein Gritti ist ein alter Mann, der mit gespreizten Beinen geht. Dabei ist Benz die Abkürzung des damals häufigen Vornamens Benedikt (auch Bernhard) und war als Redewendung weit verbreitet: Hans und Bänz meinte in früheren Jahrhunderten, wie das heute noch verwendete Hinz und Kunz, einfach alle, jedermann. Kurz: Grittibänz = ein Backwerk in Gestalt eines Mannes mit gespreizten Beinen. Auch wenn sich sein Verbreitungsgebiet früher auf den Raum zwischen Biel und Aarau beschränkte, ist er seit den 1940er Jahren weiträumig eingebürgert. Je nach Ort wird der Grittibänz aber ganz verschieden benannt: Die Basler sprechen vom Grättimaa, rund um Zürich, Schaffhausen und im Thurgau spricht man auch vom Elggermaa und in der Innerschweiz hält man sich schlicht: dort ist er vielerorts einfach der «Chlaus».
Die Backofen laufen auf Hochtouren
Bereits im November beginnen viele Bäckereien mit der Grittibänz Produktion. «Die Nachfrage war da, entsprechend haben wir die Produktion am 21. November gestartet», so Yasmina Baumgartner der Bäckerei Buchmann AG aus Zürich. Letztes Jahr hat die Bäckerei Reinhard in Bern rund 37’000 Grittibänzen hergestellt. Zum Zmorge anstelle des klassischen Gipfeli oder auch als Zvieri in der Adventszeit – das Teigmannli ist bei jung und alt beliebt.
Ein Highlight für Kinder: der selbstgebackene Grittibänz. © Dinah Brunner
Neuinterpretationen
Aromatisiert mit Vanilleschoten, ein mit Zimt angereicherter Teig oder andere Variationen: das klassische Grittibänz-Rezept lässt sich nach Belieben auf den individuellen Geschmack anpassen. Gerade wenn man mit Kindern bäckt, darf das Teigmannli auch mal eine Schildkröte, ein Krokodil oder ein Igel sein – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und Kinder lieben die Vielfalt.
Weil selbstgebacken so gut schmeckt und es einfach wunderbar ist, wenn das Zuhause nach frischem Brot riecht, haben wir unser Schweizer Brot Grittibänz Rezept für Sie.