Gewusst?
Sie ist einzellig, gehört botanisch gesehen zu den Lagerpflanzen und gilt auch als Pilz – die Hefe. Mit ihrer Triebkraft gedeiht sie unter ganz bestimmten Bedingungen explosionsartig.
Von blossem Auge gar nicht sichtbar, kommt die Hefe in der Natur als wilde Hefe überall vor. Die Menschen der ägyptischen Kultur benutzten sie bereits bei der Brot- und Bierherstellung, allerdings ohne wirklich zu wissen, was ihnen dabei als wichtiges Element behilflich war. Bei der Brotherstellung verstanden es die Ägypter als Erste, durch das Liegenlassen des Teiges eine Gärung zu bewirken. Erst im Jahr 1857 war es der Franzose Louis Pasteur, der mittels Mikroskop entdeckte, dass die Hefe aus lebenden Zellen besteht.
© Illustration Konrad Beck
Ideale Bedingungen
Mit Hilfe verschiedenster Technologien wird die Hefe seit Jahrhunderten kultiviert. Im Labor wird sie unter sterilen Bedingungen durch die Zugabe von Nährstoffen gezüchtet. Eine echte Diva, denn sie entfaltet nur unter idealen Bedingungen ihre Kräfte. Sie mag warmes Ambiente. Wenn sie mit Stärke und Zucker in Verbindung kommt, wandelt sie Zucker in Alkohol und Kohlendioxid um, was beim Backen zu einem luftigen Teig führt. Die Gebäcke werden locker und erhalten einen besonderen Geschmack. Bei Getränken sorgt sie für den Alkohol und liefert Vitamine.
Schönheitselixier
Folsäure, Pantothensäure und Biotin sind wichtig für gesunde Haut, Haare und Nägel – sie alle sind in der Hefe enthalten. Auch der Gehalt an Kalzium für starke Knochen und Zähne, Eisen und Zink kann sich sehen lassen. Hefe ist reich an B-Vitaminen. Da sie ausser Vitaminen weitere wertvolle Aufbaustoffe enthält, wird sie in der Pharmazeutik als Biohefe verwendet.
Die gängigsten Produkte sind Frischhefe in Würfeln, in flüssiger Form oder Trockenhefe in Pulverform. Backhefe muss bei einer Temperatur von 2 bis 5 °C gelagert werden.