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Saisonale Gerichte und knuspriges Brot

Benvenuti al Ristorante Centrale!

Im Ristorante Centrale unweit von Locarno kommen nicht nur die saisonalen Gerichte, sondern auch das Brot stets frisch auf den Tisch. Das Engagement des Lokals, bewusst auf Schweizer Brot zu setzen, wurde kürzlich mit einer Auszeichnung belohnt.

Janine Haas

Davide Cerioli hat schon in ganz unterschiedlichen Restaurants als Koch gewirkt: Erlernt hat er den Beruf in seiner Heimatstadt Milano, später arbeitete er eineinhalb Jahre im Gourmetlokal Domaine de Châteauvieux bei Genf und seit über 20 Jahren ist er im Tessin zuhause. Dort führt Davide Cerioli heute zusammen mit seiner Lebenspartnerin Monica Zanga ein eigenes Lokal, das Ristorante Centrale in Losone. «Wir sind nun im sechsten Jahr», erzählt er. Und mittlerweile sind sie auch ein klein wenig berühmt: Ihr Restaurant wurde Anfang Oktober 2018 in der Sendung «Mini Beiz, dini Beiz» von SRF1 zum klaren Sieger erkoren.

Saisonale Küche mit dem gewissen Etwas

Im Ristorante Centrale essen Einheimische ebenso wie Touristen oder Gäste aus Bellinzona und Lugano. Am Restaurant schätzen sie vor allem die frischen und wenn immer möglich regionalen Zutaten, den schönen Garten und den herzlichen Empfang. «Ich koche auch traditionelle italienische und Tessiner Gerichte, versuche daraus aber immer etwas Besonderes zu machen», bringt Davide Cerioli seine Küche auf den Punkt. Für den Brasato, einen geschmorten Rindsbraten, benutzt er zum Beispiel das weniger bekannte Backenstück, der Hamburger ist bei ihm mit Tessiner Luganighetta-Wurst gefüllt, und auch Gerichte mit Meerfisch kommen bei ihm auf den Tisch.


Je nach Jahreszeit werden im Ristorante Centrale unterschiedliche Brotsorten serviert. Im Herbst gibt’s das knusprige Pane Vallemaggia, ein Kastanienbrot und Grissini mit Farina Bona. © Ristorante Centrale Losone

Hausgemachte Brotvielfalt

Für Davide Cerioli ist es selbstverständlich, dass auch das Brot von bester Qualität sein muss. «In den gehobenen Restaurants, in denen ich gearbeitet habe, war es fast immer hausgemacht», sagt er. So hält er es auch im Ristorante Centrale: Das meiste Brot backt er mithilfe seiner Angestellten selbst, und das knusprige Vallemaggia Brot bezieht er von der nahegelegenen Bäckerei und Konditorei Peri in Verscio. «Das Vallemaggia Brot ist eines meiner liebsten. Aber das vom Peri ist nochmals eine ganz eigene Kategorie!», schwärmt er.


Das Ristorante Centrale geht in Sachen Brotqualität keine Kompromisse ein: Auch das Toastbrot zum Tatar ist hausgemacht. © Ristorante Centrale Losone

Auch Vielfalt ist ihm beim Brotangebot wichtig. Im Herbst werden Kastanienbrot und Grissini mit Farina Bona aus dem Onsernonetal serviert, im Frühjahr backt er für die Gäste ein Brot aus Hartweizengriess sowie Taralli, und im Sommer gibt’s Focaccia und Cracker. Die Rezepte hat er auf seinen verschiedenen beruflichen Stationen gesammelt und nach eigenem Gusto weiterentwickelt. Auch das Toastbrot fürs Tatar und das Brötchen für den Hamburger sind selbstgemacht. «Je nach Saison experimentiere ich mit weiteren Brotgerichten», erzählt der passionierte Koch. Einmal gab’s als Beilage zu einem Fischgericht eine Brotmousse, und aus dem Vallemaggia Brot zaubert er gerne auch mal einen Flan oder Knödel.


Fast wie im Grotto: Im Sommer lädt der schöne Garten zum Verweilen ein. Hier baut Koch Davide Cerioli auch ein paar Gemüsesorten an. © Ristorante Centrale Losone

Sein Traum: Ein eigener Gemüsegarten

Das Label «Wir setzen auf Schweizer Brot» ist eine willkommene Auszeichnung für das Tessiner Lokal. «In der Gastroszene muss man sich abheben», sagt Davide Cerioli. Seine Gäste schätzen das selbstgemachte Brot, und das Zertifikat steht sorgfältig eingerahmt im Lokal. Die Auszeichnung wurde erstmals im Rahmen der diesjährigen Best of Swiss Gastro Award Night vergeben und würdigt das Engagement von Gastronomen bewusst auf einheimisches Brot zu setzen.

Das Ristorante Centrale ist das erste und bisher einzige Tessiner Lokal, das die Auszeichnung erhalten hat. Für Cerioli ist dies aber noch nicht genug: Sein grosser Traum ist ein eigener Gemüsegarten. «Ich wünsche mir das schon seit einigen Jahren, aber es braucht viel Zeit und eine gute Organisation», sagt er. Vorerst begnügt sich der Koch mit ein paar Tomaten und Zucchini, die er im Garten des Restaurants anbaut. Und mit dem Duft von selbstgebackenem Brot.

Das Tor zum Centovalli

In der Nähe von Losone befindet sich die Gemeinde Terre di Pedemonte, die aus den Dörfern Verscio, Tegna und Cavigliano besteht. Hier gibt es abseits der grössten Touristenströme einiges zu entdecken. In Verscio, der wohl kleinsten Universitätsstadt der Welt, ist das Teatro Dimitri mit der dazugehörigen Akademie zuhause. Von hier kommt auch das feine Vallemaggia Brot der Bäckerei und Konditorei Peri, die das Ristorante Centrale beliefert. In Cavigliano kann unter anderem eine alte Weinpresse bewundert werden. Und im nahen Tal Centovalli, das nach Domodossola und weiter bis ins Wallis führt, kann man zahlreiche Ausflüge unternehmen.

Ausflugsideen