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Die Fortisa AG in Zuchwil

100 Millionen Kleinbrote pro Jahr

Die Fortisa ist eine heimliche Erfolgsgeschichte unter den Schweizer KMU. Die industrielle Bäckerei produziert rund 100 Millionen Kleinbrote pro Jahr. Dabei setzt Fortisa auf Schweizer Rohstoffe.

Thomas Mauch

Hamburger Buns, Hot Dogs und Sandwich-Brötchen

Rund 60 Mitarbeitende arbeiten in dem unauffälligen Produktionsgebäude in Zuchwil. Im Schichtbetrieb produzieren sie bis zu 30’000 Kleinbrote pro Stunde: sogenannte Soft Rolls, also Hamburger Buns sowie Hot-Dog- und Sandwich-Brötchen. Drei bis vier Lastwagen voll mit Brötchen verlassen pro Tag die Produktion. Mit ihnen werden in Schweizer Restaurants und Take-Aways die unzähligen Sandwiches und Hamburger hergestellt, die wir jeden Tag verzehren.

Bis zu 30‘000 Brötchen werden bei Fortisa jede Stunde hergestellt (Bild: Thomas Mauch)

Schweizer Rohstoffe nach IP-Suisse

Fortisa verarbeitet fast ausschliesslich Rohstoffe schweizerischen Ursprungs, und stellt dabei hohe Anforderungen: Die meisten der eingesetzten Rohstoffe müssen den Anforderungen von IP Suisse genügen. Fortisa verbraucht rund 4400 Tonnen Mehl pro Jahr und ist damit ein wichtiger Kunde der Schweizer Getreideproduzenten. Bereits seit einiger Zeit sind Produkte wie Palmöl oder Soja aus der Produktion verbannt; die Zuchwiler setzen auf Suisse-Garantie-Rapsöl – davon verbrauchen sie pro Jahr 160 Tonnen. Innovation, sowohl was die Produkte wie auch die Produktion angeht, sei ein wichtiges Leitmotiv für die Fortisa, meint CEO und Mitinhaber Vincent Lebet.

Vincent Lebet ist Lebensmittelingenieur und leitet die Fortisa seit 2013 (Bild: Thomas Mauch)

McDonald’s als Geburtshelfer

Eine fast schon historische Innovation in der Schweizer Gastronomie war der Anlass zur Gründung der Fortisa: 1984 suchte Urs Hammer einen Bäcker, der die Hamburger Buns für seine erste Schweizer McDonald’s-Filiale in Genf produzieren würde. Ernst Moser, ein Freund aus dem Militärdienst und Bäcker aus Baden, übernahm den Auftrag. Bald war die Backstube in Baden zu klein für die wachsende Nachfrage: 1991 gründet Ernst Moser deshalb die Fortisa. Heute werden in Zuchwil rund 100 Millionen Kleinbrötchen pro Jahr produziert; das Angebot wie auch der Kundenstamm haben sich deutlich erweitert.

Carlo Pica entwickelt neue Produkte für die Fortisa – zum Beispiel sein neues Brioche-Brötchen (Bild: Thomas Mauch)

Bäckerhandwerk, Innovation und Qualität

Die Technologie und das Wissen um effiziente Prozesse sind zwei wichtige Marktvorteile der Fortisa. Dem Ganzen zu Grunde liegt aber nach wie vor altes Bäckerwissen. Carlo Pica ist Bäcker und kümmert sich in der Fortisa um die Entwicklung neuer Produkte. «Bäcker sein ist nicht einfach ein Job, das ist eine Lebenseinstellung», meint Carlo. Bei der Fortisa kombiniert er Kreativität und Technologie: Jedes neue Brötchen muss den Anforderungen der Fortisa-Kunden genügen und zu den Produktionsprozessen der Fortisa passen – und am Ende auch den Gästen der Gastronomiebetriebe und Take-Aways schmecken, die von Fortisa beliefert werden. «Man lernt seine Zutaten jeden Tag anders kennen», umschreibt Carlo den Reiz seiner Funktion. Dabei steht die Qualität im Vordergrund – und die wird während des gesamten Produktionsprozesses rigide kontrolliert. Als Schlusskontrolle werden die Brötchen nach dem Backen mit einem Scanner vermessen, und vor dem Verpacken wird eine manuelle Kontrolle der Brötchen durch Fortisa-Mitarbeitende vorgenommen. Jedes Brötchen, das die Fortisa verlässt, muss perfekt sein.

Jedes Fortisa-Brötchen wird nach dem Backen mit dem Scanner vermessen und geprüft (Bild: Thomas Mauch)

Wachstum dank Technologie und Innovation

In Zukunft will Vincent Lebet mit dem Know-how der Fortisa neue Produkte anbieten. Das Wissen rund um die Soft-Rolls-Produktion lässt sich auf andere Kleinbrote übertragen: Mit dem Solopane hat Fortisa ein Ciabatta-Brötchen im Angebot. Ab Frühjahr wird ausserdem ein Brioche-Brötchen von Fortisa erhältlich sein. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an Forschungsprojekten mit, um neue Wege in der Konservierung von Lebensmitteln zu finden. «Wir sind stolz auf unseren Fokus und wollen zum Leader für Kleinbrote werden», beschreibt Vincent Lebet seinen Anspruch.

Im Video:

Ein Einblick in die Produktion bei Fortisa und ein sehr süsser Rezeptvorschlag des Produktentwicklers Carlo Pica.

Die Fortisa AG

Die Fortisa AG aus Zuchwil ist spezialisiert auf die industrielle Produktion qualitativ hochstehender Kleinbrote. 60 Mitarbeitende sorgen für die jährliche Produktion von rund 100 Millionen so genannten Soft Rolls. Das 1991 gegründete Unternehmen verarbeitet praktisch ausschliesslich Rohstoffe Schweizer Herkunft.

Website der Fortisa AG