Die süsse Backspezialität als Osterbote
Zu den gastronomischen Spezialitäten gehört an Ostern neben dem Lammbraten oder dem Ostergitzi die Colomba di Pasqua. Besonders in den letzten Jahren ist die ursprünglich italienische Spezialität auch in der Schweiz immer beliebter geworden. Doch woher stammt die Colomba, was ist ihre Geschichte? Nachfolgend erzählen wir, was es mit der Ostertaube auf sich hat.
An Festtagen wie Ostern oder Weihnachten ist eins besonders wichtig: Das Zusammensein in der Familie und das gemeinsame Feiern mehrerer Generationen. Im Tessin vergeht kein Osterfest ohne die Colomba di Pasqua, dem Kuchen in Taubenform.
Die Legende besagt…
In Italien gilt sie seit jeher als süsser Osterbote. Die Geschichte von der Ostertaube hat ihren Ursprung in der italienischen Stadt Pavia, südlich von Mailand. Laut Erzählungen erhalf ein Brot in Form einer gebackenen Taube einem Mädchen bei der Flucht vor einem grausamen Herrscher, welcher die Stadt beschlagnahmen wollte. Die Mädchen der Stadt boten in ihrer Not dem Pferd des genannten Herrschers das Hefeteiggebäck in Form einer Taube, welches das Pferd genüsslich verspies. Als Zeichen des Respekts liess der Herrscher darauf das als Geisel genommene Mädchen frei und die Stadt in Frieden. Fortan gehörte die Oster-Colomba zum Wahrzeichen der Stadt Pavia. Alle Frauen der Stadt buken eine Ostertaube aus Hefeteig für ihre Familien, verzierten sie mit Hagelzucker, Mandeln und einem Olivenzweig zum Zeichen des Friedens. Und wie es mit Legenden so ist, wissen wir nicht genau, ob sich das wirklich so abgespielt hat…
Ostertradition
Sicher ist, dass die Colombe di Pasqua aus Mailand ins Tessin kamen. Sie ist eine nahe Verwandte des Panettone, enthält aber keine Rosinen , sondern nur kandierte Orangenschalen. Zudem ist ihr Teig buttriger und sie wird mit einer knusprigen Glasur aus Eiweiss, Zucker und Mandeln überzogen. Die klassische Ostertaube schmeckt zum Kaffee, aber auch zum Prosecco oder Moscato.
Die Colomba ist gemäss Aussage vom St. Galler Bäcker Pietro Capelli ein sehr aufwändiges Gebäck. Schauen Sie Bäcker Cappelli beim Backen über die Schultern. Der Schweizer Bäckerverband hat seine Colomba mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Wer also nicht selber backen möchte, dem sei verraten: Cappellis Colombe lassen sich zeigen!