Schweizer Brot: auch Moreno Bignasca setzt ein Zeichen.

Moreno Bignasca bekennt sich zu Schweizer Brot.

Das 2021 lancierte Label Schweizer Brot bringt mehr Transparenz in die Produktion, die Verarbeitung und den Verkauf von Schweizer Brot, Brötchen und Sandwichbrot.

Der junge, innovative Bäcker/Konditor setzt auf das Markenlogo Schweizer Brot. Im Interview erläutert er seine Beweggründe.

Die Gemeinde Pregassona liegt östlich des Zentrums von Lugano, am Fusse des Monte Boglia. Nach Pregassona pilgert, wer historische Sehenswürdigkeiten wie die Pfarrkirche Santa Maria und den Clay Regazzoni Memorial Room besuchen möchte oder eine Vorliebe für ein feines Schweizer Kulturgut hat: Schweizer Brot. Letzteres wird in der Bignasca Panetteria & Pasticceria täglich frisch über die Theke gereicht. Moreno Bignasca jr. führt die Bäckerei und Konditorei in der vierten Generation mit ausgeprägtem Sinn für Tradition, Qualität und Transparenz. Sein hoher Anspruch an das Bäckerei-Handwerk haben ihm schon zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, unter anderem auch an der Swiss Bakery Trophy.

Herr Bignasca, warum haben Sie sich entschieden, Ihre Produkte mit dem Label auszuzeichnen?

Ich denke, das Label bringt unserer Bäckerei und auch unseren Kundinnen und Kunden einen klaren Mehrwert. Es zeichnet unsere handgefertigten Produkte als Schweizer Qualitätsgüter mit lokaler und nachhaltiger Herkunft aus. Zudem ist mir die Deklaration der Rohstoff-Herkunft wichtig, weil wir in unserem Betrieb neben Qualität auch das Prinzip der Transparenz pflegen, was unsere treue Kundschaft sehr schätzt.

Und wie haben Ihre Kunden reagiert?

Die meisten wussten bereits vor der Verwendung des Labels, dass die Zutaten für unsere Brotspezialitäten aus der Schweiz stammen. Unsere Kundschaft soll wissen, was genau sie zu Hause auf dem Teller hat. Insofern war sie nicht sonderlich überrascht, aber erfreut: Die Marke Schweizer Brot bedient ihren Wunsch nach Backwaren mit lokaler Herkunft und bestätigt ihr die Güte und die Nachhaltigkeit unserer Produkte.

Wie verlief das Beantragungsverfahren für die Markenverwendung?

Ich habe mich über die Website schweizerbrot.ch/markenlogo registriert und eine Mitgliedschaft beantragt. Das war relativ schnell erledigt. Auch die Prozesse und Partner mussten wir nur minimal anpassen, da wir bis anhin bereits hauptsächlich regionale und lokale Zutaten kauften.

Das Label engagiert sich für eine nachhaltige Produktion mit natürlichen und lokalen Produkten. Warum ist Ihnen dieser Ansatz wichtig?

Weil wir so die Verbundenheit mit unserer Region, in der wir leben, stärken. Nachhaltige Produktion ist sicherlich ein sehr wichtiges Thema, das nicht ausser Acht gelassen werden sollte, nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus ökonomischen: Von der Wertschöpfungskette profitieren Schweizer Betriebe. Eine Tatsache, die unsere Kunden zu schätzen wissen.

Bleiben wir noch etwas beim Thema Nachhaltigkeit. Welche Herausforderungen gibt es bei der Produktion und beim nachhaltigen Betrieb einer Bäckerei?

Die grösste Herausforderung besteht darin, ständig innovativ zu sein und stets qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, was das Label Schweizer Brot garantiert. Dies schafft nachhaltigen Erfolg. Zudem es ist entscheidend, die Bedürfnisse der Kunden zu kennen und das Sortiment entsprechend anzupassen. Die Verwendung des Markenlogos sorgt für eine klare Unterscheidbarkeit von lokaler Produktion und aus dem Ausland importierten Brot- und Backwaren. Die Konsumenten können sich bewusst für – oder auch gegen – ein Schweizer Produkt entscheiden. Das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit unterstreicht die Relevanz der Marke Schweizer Brot.

Welchen Rat würden Sie Bäckereien geben, die sich für das Label bewerben möchten?

Ich kann es unbedingt empfehlen. Es ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, gemeinsam auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten: die Förderung von gutem Schweizer Handwerksbrot.

Wie sind Sie Bäcker geworden?

Das liegt bei uns in der Familie. Ich bin in einer Bäckerfamilie aufgewachsen, der Beruf ist Teil unserer DNA. Mein Urgrossvater Carlo eröffnete sein Geschäft im Jahr 1911. Dann übernahm es mein Grossvater Eligio über und später mein Vater Moreno, gemeinsam mit seinem Bruder Aleardo. Heute betreiben mein Bruder und ich die Bäckerei in der vierten Generation.

Welche Ereignisse haben die Geschichte Ihrer Bäckerei geprägt?

Unsere Bäckerei war schon immer eine Dorfbäckerei, anfangs in Sonvico. 1981 bezogen mein Vater Moreno und mein Onkel Aleardo in eine neue, grosse Produktionsstätte, ebenfalls in Sonvico, wo wir die Familientradition bis heute fortführen.

Was fasziniert Sie an Brot als Lebensmittel und an dessen Herstellung?

Für mich ist Brot ein wertvolles, handwerklich hergestelltes Produkt, das auf keinem Tisch fehlen darf, weil es sich perfekt mit vielen anderen Qualitätsprodukten kombinieren lässt, etwa mit Wurstwaren, Käse und Salaten.

Was zeichnet Ihre Bäckerei aus?

Wir verfügen über eine breite Palette von lang fermentierten Backwaren, die unserem Brot einen hervorragenden Nährwert verleihen. Und dann ist da natürlich unsere langjährige Geschichte: Die Erfahrung, die wir im Laufe von 111 Jahren gesammelt haben, ermöglicht es uns, unser gesamtes Know-how durch unsere Produkte zu garantieren. In unseren Broten und Backwaren stecken viel Tradition, Garantie, Qualität und Innovation.

Welches ist Ihr Lieblingsbrot und warum?

Ich bevorzuge hauptsächlich dunkles Brot oder Brot aus Roggenmehl, etwa das Vallemaggia-Brot, weil es einen starken und eigenständigen Geschmack hat.

Wenn Sie nicht Bäcker wären, welchen Beruf würden Sie ausüben?

Ich hatte schon immer eine grosse Leidenschaft für Geschichte und Geografie. Ich denke, ich wäre Lehrer geworden, aber dann habe ich mich entschieden, unsere Familientradition weiterzuführen. Heute bin ich sehr stolz und glücklich über meine Entscheidung.

Die Kriterien für die Verwendung des Markenlogos:

• 80 Prozent der Rohstoffe müssen aus der Schweiz stammen, als Basis gilt mindestens Suisse Garantie-Qualität.
• Die Garantiemarke Suisse Garantie wird bis Ausgang Sammelstelle verwendet.
• Die Verarbeitung muss zu 100 Prozent in der Schweiz erfolgen.
• Produktumfang: Brot (Normal-/Spezialbrot), Kleinbrot (z.B. Weggli, Gipfeli, Bürli, Semmeli, Nussbrötli) und Sandwichbrot.

Die Vorteile von Schweizer Brot:

• Sie setzen ein Zeichen für die Tradition und den Erhalt unseres feinen Schweizer Kulturguts.
• Sie bekennen sich zur Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft, unterstützen Schweizer Produktions- und Verarbeitungsunternehmen und sorgen für den Erhalt von Schweizer Getreide, Mehl und Brot.
• Sie bieten Ihrer Kundschaft Orientierung und Gewissheit, sich schnell und bewusst für qualitativ hochwertige, nährstoffreiche und nachhaltig produzierte Schweizer Produkte zu entscheiden.