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Vermahlung

In der Mühle: Aus Getreide wird Mehl

Der Müller ist das Bindeglied zwischen Bauer und Bäcker. Er vermahlt das Getreide zu Mehl.

Schweizer Brot

Rund 100 Mühlen vermahlen in der Schweiz Getreide zu Mehl. Die Vermahlung ist ein aufwändiger technischer Prozess, der viel Sorgfalt und Fachkenntnis erfordert:

  1. Reinigung
    Um den hohen Ansprüchen in Bezug auf Reinheit und Hygiene zu genügen, wird das Getreide vor der Vermahlung in der Mühle gereinigt. Unkrautsamen, Steine und sonstige Fremdstoffe werden aussortiert und die Körner von Schmutz und Staub befreit.
  2. Befeuchtung
    Für die Herstellung von hellen Mehlen ist es wichtig, die Schale des Getreidekornes möglichst vollständig vom Mehlkern zu trennen. Um diese Trennung zu erleichtern, wird das Getreide auf einen für die Vermahlung optimalen Feuchtigkeitsgehalt aufgenetzt; anschliessend folgt eine Ruhepause von bis zu 36 Stunden.
  3. Mahlen
    Das so vorbereitete Korn wird auf den Walzenstühlen in der Mühle zunächst vorsichtig aufgebrochen und anschliessend stufenweise zerkleinert. Zwischen den einzelnen Mahlpassagen wird das Mehl im Plansichter – einem schrankgrossen, freischwingenden Kasten, in dem sich rund 80 Siebe mit unterschiedlicher Maschengrösse befinden – gesichtet und sortiert. Das Prinzip ist einfach: Was durch das Sieb fällt, ist Mehl. Was nicht durchfällt, geht zum nächsten Walzenstuhl und wird wieder gemahlen und dann wieder gesiebt. So wird nach jedem Mahlvorgang das Mahlgut nach Teilchengrösse in unterschiedlich feine Zwischenprodukte (wie Schrot, Griess, Dunst und Mehl) getrennt. Mahlen und Sieben können sich so bis zu 14 Mal wiederholen resp. so oft, bis den Schalen kein Teil des von Natur aus hellen Mehlkerns mehr anhaftet. Die verbleibenden Teile wie Kleie und Bollmehl sind so genannte Mühlenachprodukte und werden zur Herstellung von Tierfutter verwendet. In der Verarbeitung von Getreide zu Mehl entsteht darum praktisch kein Abfall.

Auf kurzem Weg zum Bäcker

Nach dem Mahlen wird das Mehl in Silos der Mühle zwischengelagert. Wird es verkauft, gelangt es in Säcken oder lose in Silofahrzeugen zum Bäcker. Häufig rollt das Mehl dabei mit der Eisenbahn zum Kunden. Zusammen mit den kurzen Transportwegen in der Schweiz wirkt sich das sehr umweltschonend aus. Mit ein Grund, weshalb Schweizer Mehl zu einer intakten Umwelt beiträgt.

© Headerimage: CC0 Pixabay