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Verstärktes Engagement für die junge Kundschaft

«panissimo» befragte den Geschäftsführer Stephan Scheuner.

Schweizerische Brotinformation ist Vergangenheit. Neu heisst der Verein «Schweizer Brot». In seiner Medienmitteilung kündigt «das Kompetenzzentrum in allen Fragen rund um Schweizer Brot, Mehl und Getreide» eine neue Ära an.

Claudia Vernocchi

Neuer Name, neuer Markenauftritt – weshalb dieser radikale Wechsel?
Der neue Auftritt ist Folge der im 2015 durchgeführten Strategieüberprüfung resp. -anpassung, bei der die Marktpartner entlang der  gesamten Wertschöpfungskette aktiv beteiligt waren. Hintergrund dafür ist der zunehmende Verlust von Marktanteilen durch Brot- und Backwarenimporte. Trotz Bevölkerungswachstum verzeichnen wir zudem kein Wachstum bei der Inlandproduktion und der Verarbeitungsmenge. Ein weitere Herausforderung sind Ernährungstrends wie lowcarb oder glutenfrei, die sich negativ auf den Brotkonsum auswirken.

Sie sprechen in Ihrer Medienmitteilung von einer neuen Ära. Wie sieht diese aus?
Die Bedrohung von Schweizer Brot durch Importe betrifft die gesamte Wertschöpfungskette. Die Bereitschaft der Markpartner war daher entsprechend gross, sich gemeinsam und aktiv für ein Marktwachstum mit Schweizer Brot einzusetzen. Der neue Vereinsname und Markenauftritt markiert den Start in die Umsetzung unserer neuen Strategie: Schweizer Brot soll am Verkaufspunkt erkannt und beim Einkauf bevorzugt werden. Dadurch wächst die gesamte Inlandwertschöpfung nachhaltig.

Welche Ziele setzen Sie sich kurz- und mittelfristig?
In der täglichen Ernährung der Konsumenten soll Schweizer Brot wieder seinen Platz als natürlichen Energiespender einnehmen – ungeachtet gegenläufiger Lifestyletrends. Gleichzeitig sollen die Mehrwerte aller Partner der Wertschöpfungskette aufgezeigt und bis an den Verkaufspunkt gebracht werden. Die Herkunft von Schweizer Brot muss für den Konsument erkennbar sein. Um diese Ziele zu erreichen ist es zentral, die Zusammenarbeit mit den Marktpartnern weiter zu intensivieren. Denn Marktwachstum im Schweizer Brotmarkt erreichen wir nur durch den gemeinsamen Einsatz aller Marktpartner.

Sie setzen vermehrt auf das Internet und die sozialen Medien. Haben sich Ihre Zielgruppen verändert?
Ja. Die Kommunikation richtet sich in erster Linie an junge Erwachsene und junge Familien. Für diese Generation sind Nähe und direkte Interaktion hinsichtlich Kommunikation zentral, weshalb das Kernstück der neuen Strategie im Digitalbereich liegt. Nur so können wir die Bedürfnisse dieser Zielgruppe erfüllen.

Die Kommunikation über Internet und in den sozialen Medien bedingt zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen. Haben Sie mehr Budget?
Bislang nicht. Unser Ziel ist es jedoch, die maximal verfügbaren Absatzförderungsmittel für den Produktbereich Brot bis 2018 zu erschliessen. Dafür benötigen wir zusätzliche Eigenmittel. Konkret heisst das, wir sind auf die finanzielle Unterstützung unserer Mitglieder und Partner angewiesen.

Wo mussten Sie Abstriche vornehmen?
Schweizer Brot ist etwas für jung und alt. Um jedoch überhaupt eine Wirkungsschwelle zur erreichen war es unumgänglich, die Mittel sehr konzentriert einzusetzen. Der Schwerpunkt unserer Kommunikationsmassnahmen richtet sich grösstenteils an die junge Generation. Wir gehen davon aus, dass Brot als tägliches Grundnahrungsmittel in den Köpfen der älteren Generation eher verankert ist als bei Jungen. Unserer Einschätzung nach lassen sie sich daher auch weniger von Lifestyletrends beeindrucken.

Welches sind Ihre Erwartungen an die Branche?
Wichtige Stichworte hinsichtlich der Erwartungen an Partner sind «Wissenstransfer», «gemeinsames Commitment», und nicht zuletzt auch die finanzielle Beteiligung der Marktpartner an der Kommunikation für Schweizer Brot. Unser Ziel ist es, gemeinsame Aktivitäten aufzubauen, die Kommunikationskanäle und Kontaktpunkte der Partner gezielt zu nutzen und zugleich erwarten wir, dass sich die Markteilnehmer aktiv für die Auszeichnung von Schweizer Brot einsetzen. Wir sind überzeugt: Zusammen verstärken wir unsere Botschaft, erreichen mehr Bekanntheit und schaffen Vertrauen zu unseren Zielgruppen. Gleichzeitig reduzieren sich durch die aktive, partnerschaftliche Zusammenarbeit auch die Aufwände der einzelnen Marktpartner.

Hat es bereits erste Reaktionen gegeben?
Ja.

Wie waren sie?
Bisher sehr positiv, die intensive Arbeit der letzten Monate scheint sich auszuzahlen.

Sie schreiben, dass Aktionen geplant sind? Können Sie uns einige verraten?
Bei uns fliesst nicht einfach alter Wein in neue Schläuche, also das Gleiche wie bisher neu einfach nun digital. Wir setzen konsequent auf Projekte zur konkreten Förderung der Absatzentwicklung. Zum Beispiel sind im Bereich Gastronomie Diskussionen im Gange, um den Stellenwert von Schweizer Brot auch in diesem Absatzkanal zu verdeutlichen. Ganz nach dem Motto: «Schweizer Brot – die beste Visitenkarte der Gastronomie». Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter, Instagram & Co.: Dann sind Sie immer up to date.

Verein Schweizer Brot

Der Verein Schweizer Brot ist das Kompetenzzentrum in allen Fragen rund um Schweizer Brot, Mehl und Getreide und wird im Mandat von der Branchenorganisation Swiss Granum geführt. Im Interesse seiner Mitglieder betreibt der Verein Promotions- und Informationsarbeit zu Schweizer Brot und Schweizer Backwaren, zu deren Verarbeitung und zum Getreideanbau. Im Rahmen der Absatzförderung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) ist es seine Aufgabe, Absatz und Konsum von Brot und damit verbunden den Verbrauch von Getreide und Mehl zu fördern.

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