Die Konditorei Buchmann
Die im Frühherbst 2021 lancierte Marke Schweizer Brot erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Innerhalb eines Jahres haben sich schweizweit bereits 295 Bäckereien und Konditoreien für den Einsatz des Labels entschieden. Auch die Konditorei Buchmann in Münchenstein (BL) setzt auf das Markenlogo. Geschäftsführer und Inhaber Emanuel Buchman mit seinen Kindern Isabelle und Dominique über seine Beweggründe, die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit sowie die Herausforderungen seiner Branche und diejenigen von Schweizer Brot.
Sie kennzeichnen Ihr Brot mit der Marke Schweizer Brot – was hat es damit auf sich?
Emanuel Buchmann: Wir möchten unserer Kundschaft signalisieren, dass wir regionales Getreide aus der Schweiz verwenden. Schweizer Rohstoffe von guter Qualität sind uns wichtig. Mit solchen Rohstoffen können wir natürliche und qualitativ hochwertige Produkte herstellen.
Wo setzen Sie das Label ein?
Isabelle Buchmann: Wir kommunizieren diese vor allem vor Ort in den Verkaufsläden. Die Nähe zu unserer Kundschaft ermöglicht uns, sie direkt und persönlich zu informieren. Zudem ist die Marke Schweizer Brot auf unseren Brotbeuteln, auf Flyern und Plakaten sowie auf den Kommunikationsmaterialien, die der Verein Schweizer Brot (VSB) auf seiner Plattform unentgeltlich zur Verfügung stellt, sichtbar.
Ausserdem kommunizieren wir unser Bekenntnis über unsere digitalen Kanäle Facebook und Instagram. Unsere Kundschaft hat den Qualitätsnachweis sehr wohlwollend aufgenommen.
Warum haben Sie sich für die Marke Schweizer Brot entschieden?
Dominique Buchmann: Weil die Marke der ganzen Wertschöpfungskette in der Schweiz zugutekommt – von der Landwirtschaft bis zum Handel. Die Marke schafft für Konsument:innen Transparenz, und sie ermöglicht uns, uns von den Grossverteilern abzuheben.
Wo sehen Sie das Potenzial der Marke?
Isabelle Buchmann: Wenn die Marke Schweizer Brot so bekannt wird, wie z.B. das Label Schweizer Fleisch, kann dies grosse positive Auswirkungen auf unsere Branche haben und uns einen deutlichen Imagegewinn bescheren.
Welches sind Ihre Profilierungsmöglichkeiten?
Isabelle Buchmann: Die Herkunft der Rohstoffe ist sehr wichtig. Für uns ist klar, dass wir uns nicht nur mit dieser Auszeichnung profilieren können. Die Herstellung und Zubereitung sind genauso wichtig. Unsere vollwertigen Brote bestechen durch lange Teigruhezeiten oder die Verwendung von Sauerteigen. Zudem ist unser Brot erwiesenermassen nachhaltig produziert, ein immer wichtiger werdendes Kriterium für viele Konsumentinnen und Konsumenten.
Wie schwierig ist es, als Bäckerei und Konditorei nachhaltig zu produzieren und zu wirtschaften?
Dominique Buchmann: Das Kaufverhalten der Kundschaft hat sich verändert, was sich für die Produktion beziehungsweise die Absatzmenge teilweise schwierig gestaltet. Die Planung verläuft anders und muss zukünftig periodisch angepasst werden. Brot ist eines der Lebensmittel mit sehr hohem Food-Waste-Anteil. Wir sind bestrebt, so wenig überschüssige Ware wie nur möglich zu produzieren. Da wir viel Paniermehl verkaufen, landet bei uns kein Brot im Abfall. Zudem beziehen wir unsere Mehle bei einer lokalen, auf Ökologie bedachten Mühle.
Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft auf die Branche zukommen?
Emanuel Buchmann: Der Fachkräftemangel ist sicher einer der grössten Herausforderungen der Branche, leider ist in naher Zukunft keine Verbesserung in Sicht. Alle Bäckerei- und Konditorei-Betriebe müssen verstärkt in die Aus- und Weiterbildung junger Fachleute investieren. Denn nur so kann das Weiterbestehen unserer Branche gesichert werden.
Was kann die Marke Schweizer Brot zur erfolgreichen Entwicklung der Branche beitragen?
Emanuel Buchmann: Die Marke kann die Branche aktiv bei der Aus- und Weiterbildung des Nachwuchses unterstützen. Erhält die Marke eine hohe Bekanntheit, ergibt sich daraus eine Möglichkeit, junge Menschen für die Bäckerei-Confiserie-Branche zu begeistern. Darum sollte das Label viel in einen hohen Bekanntheitsgrad und in die Akzeptanz der breiten Bevölkerung investieren, dies erreicht es mit fundierten Informationen über die Herkunft, die Nachhaltigkeit und die weiteren Vorteile von Schweizer Brot.
Die Kriterien für Schweizer Brot:
- 80 % der Rohstoffe müssen aus der Schweiz stammen, als Basis gilt mindestens Suisse Garantie-Qualität.
- Die Garantiemarke Suisse Garantie wird bis Ausgang Sammelstelle verwendet.
- Die Verarbeitung muss zu 100 % in der Schweiz erfolgen.
- Produktumfang: Brot (Normal-/Spezialbrot), Kleinbrot (z. B. Weggli, Gipfeli, Bürli, Semmeli, Nussbrötli) und Sandwichbrot.
Die Vorteile von Schweizer Brot:
- Die Nutzer:innen setzen ein Zeichen für die Tradition und den Erhalt des feinen Schweizer Kulturguts.
- Sie bekennen sich zur Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft, unterstützen Schweizer Produktions- und Verarbeitungsunternehmen und sorgen für den Erhalt von Schweizer Getreide, Mehl und Brot.
- Sie bieten der Kundschaft Orientierung und Gewissheit, sich schnell und bewusst für qualitativ hochwertige, nährstoffreiche und nachhaltig produzierte Schweizer Produkte zu entscheiden.
Interessierte können die Marke Schweizer Brot unter schweizerbrot.ch/markenlogo beantragen.
Die Konditorei Buchmann in Münchenstein (BL) wurde 1953 von Emanuel Buchmann Senior gegründet. 1990 beschloss der gelernte Konditor-Confiseur Emanuel Buchmann Junior den Familienbetrieb mit fünf Mitarbeitenden zu übernehmen und weiterzuführen. Mit Erfolg. Die Bäckerei-Konditorei betreibt an den drei Standorten Münchenstein, Arlesheim und Reinach Verkaufslokale und Cafés. Emanuel Buchmann und sein Team wurde für seine Kreationen schon mehrfach ausgezeichnet, so erzielte die Konditorei beispielsweise als erster Familienbetrieb der Schweiz in der Kategorie Konditorei 100 von 100 Punkten bei der Swiss Bakery Trophy. Die zwei ältesten Kinder von Emanuel Buchmann stehen in den Startlöchern und werden in Zukunft den Familienbetrieb weiterführen.