Im Gespräch

Reto Schelbert: «Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?»

Bewusster Einsatz der Marke «Schweizer Brot»

Sie haben eine lange Tradition, sind naturverbunden und kommen aus dem Muotathal (SZ). Nicht die «Wetterschmöcker», sondern die Familie Schelbert. Sie versorgen die Region seit bald 115 Jahren mit feinsten Backwaren und Patisserie. Ihr Erfolgsgeheimnis? Wir haben bei Reto Schelbert nachgefragt.

Marlies Keck

Herr Schelbert, Sie stammen aus einer Konditorenfamilie und setzen die Tradition in vierter Generation fort. Was fasziniert Sie am Brotbacken?

Die Raffinesse in der Einfachheit. Es ist faszinierend, was aus so wenigen, natürlichen Zutaten wie Mehl, Wasser, Salz und Hefe entstehen kann. So simpel und doch so geschmackvoll. Dazu kommt, dass es ein Grundnahrungsmittel ist, das mit echtem Handwerk hergestellt wird. Insbesondere die grossen Laibe, mit denen mein Grossvater angefangen hat, enthalten diese besondere Form von Ursprünglichkeit.

Setzt die Bäckertradition in vierter Generation fort: Juniorchef Reto Schelbert.

Ihr Grossvater startete 1906 und noch heute ist der Betrieb mit Ihnen und Ihren Eltern in Familienhand. Eine lange Tradition, die verpflichtet.

Keine Pflicht, ein Privileg! Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir – meine Frau, meine Eltern und ich – so gut zusammenarbeiten und den Betrieb als Team gemeinsam führen. Das macht mich auch ein bisschen stolz.

Hat der familiäre Zusammenhalt auch mit dem Brand zu tun, der 1995 das Geschäfts- und Wohnhaus vollständig zerstört hatte?

Vermutlich. Ich war damals zwar erst 8 Jahre alt, aber dieser Schicksalsschlag hat uns als Familie sicher geprägt und zusammengeschweisst. Zum Glück war die Backstube selbst nicht betroffen, weshalb wir die Zeit bis zur Neueröffnung etwas überbrücken konnten – zwar improvisiert, aber immerhin. Die Einstellung, stets positiv zu bleiben und nach vorne zu schauen, haben meine Eltern sicher an mich und meine Schwester weitergegeben. Und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden oder Neues auszuprobieren.

Worin zeigt sich das?

Sicher in unseren Produkten oder in der Art und Weise, wie neue Kreationen entstehen. Wir sind nah an den Trends, suchen neue Inspirationen und wollen uns stets weiterentwickeln. Selbst in den Ferien besuchen wir die Bäckereien vor Ort, kosten die lokalen Spezialitäten und diskutieren jede Kleinigkeit. Ich bin sehr glücklich, eine Frau gefunden zu haben, die diese Leidenschaft mit mir teilt.

Raffiniert einfach, gekonnt inszeniert: Schweizer Brot aus dem Hause Schelbert im Muotathal (SZ).

Und der Erfolg gibt Ihnen recht. An der Swiss Bakery Trophy sind Sie schon mehrfach ausgezeichnet worden.

Das stimmt und freut uns sehr. Vor allem für unser Team. Schliesslich ist ein solcher Erfolg immer ein Gemeinschaftswerk, bei dem alle Ideen einfliessen und auch «die Jungen» aufblühen können. Man muss tüfteln und immer wieder abrunden, bis man das Produkt hat, das man zur Bewertung einreichen will. Ich bin froh, solch engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben.

Sogar der Papst kam schon in den Genuss Ihrer Kreationen. Wie das?

Genau! Schwyz war 2014 Gastkanton bei der Vereidigung der Schweizer Garden und wir durften zu diesem Anlass den Apéro und Süssspeisen liefern, darunter auch unser Markenzeichen, die Muotathaler Rahmkirschtorte. Der Grossauftrag im Vatikan war eine logistische Herausforderung, aber auch eine unglaubliche Ehre. Und für meine Eltern, die selbst in Rom dabei waren, ein unvergessliches Erlebnis.

Ein anderes Markenzeichen von Ihnen ist das Maggiabrot, das 2016 an der Swiss Bakery Trophy mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Was steckt drin?

Ganz viel Hingabe und Zeit. Der enthaltene Sauerteig – von uns selbst mit Joghurt angesetzt – ist schon sehr alt und verleiht dem Brot seinen unverwechselbaren Geschmack. Das Aroma entfaltet sich während der langen Gärung, da wir dem Teig eine Triebführung von bis zu 48 Stunden geben. Es ist ein rustikales Brot, knackig, frisch und aus bestem Schweizer Weizen-, Roggen- und Gerstenmehl.

Ursprüngliche, natürliche Produkte zeichnen Sie aus. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

Die Nähe – und zwar zur Natur wie zu den Menschen. Wir kennen alle unsere Lieferanten persönlich und bemühen uns, die Wege möglichst kurz zu halten. Die enge Verbundenheit geht ans Herz und sorgt für Vertrauen. Alles, was wir aus der Region beziehen können, nehmen wir von da. Schliesslich ist das Muotathal auch eine einzigartige Naturperle, die ich auch privat sehr schätze. Will ich eine Ski-, Berg- oder Biketour machen, brauche ich nur aus dem Haus zu gehen. Es wäre schön, wenn wir auch das Mehl bzw. das Getreide aus der Umgebung beziehen könnten. Doch leider ist der Kanton Schwyz klimatisch bedingt kein Anbaugebiet für Brotgetreide, weshalb wir auf die hochwertigen Mehle der Meyerhans Mühlen in Malters zurückgreifen.

Die Marke Schweizer Brot: Ein wertvolles Zeichen für die Tradition und den Erhalt des feinen Schweizer Kulturguts.

Neu befindet sich auch die Marke «Schweizer Brot» auf all Ihren Brotsäcken und Drucksachen. Weshalb?

Die Marke deklariert die heimische Herkunft von Brot. Ein wertvolles Zeichen für die Tradition und den Erhalt unseres feinen Schweizer Kulturguts. Zudem erhalten die Konsumentinnen und Konsumenten die Gewissheit, ein qualitativ hochwertiges, nährstoffreiches und nachhaltig produziertes Schweizer Produkt zu kaufen. Ich bin überzeugt: In einer immer globaler werdenden Welt, sehnt sich der Mensch nach Heimat und damit immer mehr nach Gütern mit gleicher Herkunft und entsprechend nachhaltiger Produktion.

Ein Mehrwert für Bäckerei und Kundschaft: Die Herkunftsmarke „Schweizer Brot“ – eingesetzt auf Brotsäcken, Thekenklebern, Bodenstellern, Tragtaschen, Beachflags und vielem mehr.

Wie haben Sie davon erfahren bzw. wie gingen Sie vor?

Ich habe in der Fachzeitschrift Panissimo davon gelesen und war sofort davon überzeugt, dass uns die Marke einen Mehrwert bietet. Nachdem ich mich auf der Website von Schweizer Brot registriert hatte, erhielt ich Zugang zur Markenplattform, wo man diverse Druckvorlagen wie Kassenscreens, Thekenkleber, Bodensteller, Fussbodenkleber, Tragtaschen, Beachflags, Türkleber und vieles mehr downloaden kann – und zwar alles kostenfrei und sozusagen «pfannenfertig» für die eigene Druckerei. Ein perfekter Service.

Der VSB stellt diverse Kommunikationsmaterialien zur Verfügung. Hier im Einsatz: Kassenscreen mit dem Logo Schweizer Brot.

Und haben Ihre Kundinnen und Kunden darauf reagiert?

Tatsächlich nicht. Für sie scheint klar: «Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.» Recht haben sie – und genau deshalb unterstütze ich die Herkunftsmarke «Schweizer Brot» voll und ganz.

Jetzt die Marke beantragen

Sie sind Marktpartner entlang der Wertschöpfungskette und möchten das Markenlogo ebenfalls einsetzen? Hier können Sie die Verwendung der Marke «Schweizer Brot» beantragen.

Bäckerei-Conditorei Schelbert

Der Name Schelbert steht in Muotathal und darüber hinaus für genussvolle Backwaren und Patisserie. Seit der Gründung 1906 ist der Betrieb stetig gewachsen, insbesondere mit Odilo Schelbert, der das Geschäft zusammen mit seiner Frau Annemarie im Jahr 1982 übernahm. Der Laden und das Café wurden laufend erneuert und die Bäckerei-Conditorei mit einem Neubau erweitert. Weitere Filialen in Seewen und Brunnen – beide mit Café – kamen mit den Jahren hinzu. Mit Sohn Reto tritt nun bereits die vierte Generation in die Fussstapfen. Die Brotspezialität im Sortiment: Das Maggiabrot, das an der Swiss Bakery Trophy 2016 mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Erhältlich auch mit der Brot-Post:

Brot-Post