Artikel

Triebführungsmethoden

Der Weg zum optimalen Teig

Bäcker haben heute vielfältige Methoden zur Verfügung, um einen optimalen Teig zu erstellen. Eine Übersicht der wichtigsten Triebführungsmethoden.

Schweizer Brot

Saftige Krume und rösche Kruste

Ein Brot aus der Bäckerei sollte knusprig, luftig und aromatisch sein. Dazu braucht es frische und qualitativ hochwertige Rohstoffe und einen Bäcker oder eine Bäckerin, der oder die das Handwerk versteht. Ein wesentlicher Teil dieses Handwerks ist die Triebführung – also die Herstellung des Teigs: vom Mischen und Kneten der Zutaten über den Gärvorgang bis hin zum Teig, der in den Ofen eingeschossen wird. Das Ziel der Triebführung ist es, die Qualität des Gebäcks möglichst positiv zu beeinflussen: eine zarte oder knusprige Kruste, eine elastische und saftige Krume und einen ausgeprägten und aromatischen Geschmack.

Die richtige Methode für das richtige Brot

In der langen Geschichte des Brotbackens haben die Bäcker zahlreiche Triebführungsmethoden entwickelt. Je nach gewünschtem Gebäck wählt der Bäcker die entsprechende Methode aus.

Direkte Triebführungsmethoden

Bei den direkten Triebführungsmethoden werden alle Zutaten direkt zu einem Teig verarbeitet. Anschliessend kann die Ruhezeit des Teiges variiert werden, von 20 bis 30 Minuten (Expressmethode) über 1 bis 4 Stunden (kurze Triebführung) bis zu 6 bis 8 Stunden (lange Triebführung).

Indirekte Triebführungsmethoden

Bei den indirekten Methoden wird die Teigherstellung in zwei Phasen unterteilt: Es gibt einen Vorteig und einen Hauptteig. Das ergibt Brot mit einer ausgeprägteren Geschmacksnote und einer saftigeren Krume. Die Bäcker arbeiten mit Vorteig, fermentiertem Teig oder Poolish, einem recht flüssigen Vorteig, der zu gleichen Teilen aus Wasser und Mehl besteht. Die Teige können 1 bis 2 Stunden ruhen (kurze Teigführung), oder bleiben in der langen Teigführung bis 48 Stunden liegen. Diese lange indirekte Triebführungsmethode bietet die besten Voraussetzungen für Geschmack und Haltbarkeit.

Langzeitführungsmethoden

Bei der Langzeitführungsmethode werden die Teiglinge am Vortag produziert – Bäcker und Bäckerinnen müssen also nicht in der Nacht arbeiten. Die Teiglinge ruhen gekühlt und werden anschliessend direkt gebacken.

Vorverquellungs- und Stärkeverkleisterungsmethoden

Diese Methoden gelangen insbesondere bei Vollkornmehlen und der Arbeit mit Schroten zur Anwendung. Das Mehl oder das Schrot werden vor der Teigherstellung mit Wasser gemischt, um zu quellen (Quellstück), mit heissem Wasser übergossen (Brühstück) oder mit Wasser gekocht (Kochstück). Diese Methoden fördern die Verkleisterung und machen das Schrot weicher. Diese Schritte erleichtern die weitere Verarbeitung und führen zu schmackhafterem Brot.

Sauerteigführungsmethode

Früher wurde Sauerteig als Triebmittel beim Brotbacken verwendet. Mit der Einführung der Bäckerhefe geriet der Sauerteig etwas in Vergessenheit, erlebt heute aber eine kleine Renaissance. Die Teigherstellung erfolgt wie bei der indirekten Triebführung in zwei Phasen, allerdings dauert der Aufbau des Sauerteigs sehr viel länger. Neben Roggenbroten werden vermehrt auch Brote mit Weizenmehl mit Sauerteig ergänzt. Das verleiht den Broten eine milde Säure und etwas aromatischere Geschmacksnoten.

© Headerimage: CC0 Pixabay