Autor, Koch und Geniesser
David Geisser, der 28-jährige begabte Jungkoch mit internationaler Bekanntheit, gilt als «Jamie Oliver» der Schweiz und kocht mit Leidenschaft und Charme. Wir haben mit ihm über seine liebsten Kindheitserinnerungen, warum er am Morgen aufsteht und über Schweizer Brot gesprochen.
Welche Kindheitserinnerung hat dich besonders geprägt?
Ein sehr prägendes Kindheitserlebnis war sicher, als ich mit meinen Eltern in Rom war und die Schweizergarde* live gesehen habe. Da ist ein Traum wahr geworden, der mich für den Rest meines Lebens inspiriert hat. (* David Geisser hat ein Kochbuch über die Schweizergarde geschrieben.)
Warum machst du den Job, den du heute machst?
Der Job als Koch macht mir einfach wahnsinnig Spass. Ich stehe jeden Morgen gerne auf, um zur Arbeit zu gehen. Ich lerne immer neue, spannende Menschen kennen und kann ihnen eine Freude bereiten. Das erfüllt mich und macht mich wirklich glücklich.
Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus?
Das ist jeden Morgen anders. Ich lasse den Wecker normalerweise gut zehn Minuten schlummern, bevor ich aufstehe und mich fertig mache. Ich esse ein Stück Brot mit Butter zum Frühstück und wenn meine Freundin bei mir ist, unterhalten wir uns noch, bevor ich mich auf den Weg in die Arbeit mache.
Deine Mutter hat einen eigenen Laden, den „Kornladen Kempten“ in Wetzikon. Wo ist dein Platz dort?
Ich bin damit aufgewachsen und kenne jede Ecke dort. Ich habe früher immer mal im Geschäft mitgeholfen, wie man das als Kind nach der Schule so macht. Ich durfte Kunden bedienen und einkassieren. Was mir am meisten Spass gemacht hat war das Verkaufen – das mache ich ja heute auch noch. Auch das Thema Ernährung war mir immer wichtig, die Bedeutung einer qualitativen, biologischen Ernährung wurde mir eigentlich in die Wiege gelegt und mit auf den Weg gegeben. Ich beschäftige mich heute noch gerne damit. Zudem backe ich meine Brote exklusiv für den Kornladen – nur da kann man die Kreationen kaufen.
Warum setzt du auf Schweizer Brot?
Ich finde, wir haben eines der besten Brotangebote der Welt. Ich bin viel geschäftlich unterwegs und was ich immer am meisten vermisse ist gutes Schweizer Brot. Natürlich als Frühstück oder aber auch am Abend. Ein gutes Abendessen besteht für mich aus frischem Brot – am liebsten selbst gebacken – mit Butter, noch ein bisschen Käse und verschiedenen Aufschnitten oder Fleischbeilagen. Dazu ein gutes Glas Wein und in guter Gesellschaft – das zelebriere ich wirklich.
Welches ist dein persönliches Lieblingsbrot?
Ich habe weder ein Lieblingsgericht noch ein Lieblingsbrot. Ich mag Abwechslung und probiere gerne Neues aus, zum Beispiel ein umbrisches Fladenbrot. Das ist eine Spezialität aus meiner Zeit im Kochstudium und mit Schweizer Beilagen eine wirklich coole Kombination. Ich mag auch gerne ein gutes St. Galler Brot und Laugenbrote.
Wie isst du Brot am liebsten?
Am wichtigsten für mich ist Butter, egal, was sonst noch dazu kommt, ob Käse oder Fleisch. Bei Sandwiches kommt vielleicht auch mal eine coole Sauce dazu, aber, wenn ich daheim Brot backe und esse, gehört auf jeden Fall Butter dazu. Ich mag auch gerne Salami oder Rohschinken zum Brot, zum Beispiel spanischen Iberico. Und Käse. Das ist so gut, da brauche ich gar nicht viel mehr, der Geschmack vom Brot ist dann besonders intensiv.
Welchen Stellenwert hat Schweizer Brot in deinem Alltag?
Es nimmt einen wichtigen Stellenwert ein. Wenn es geht, esse ich jeden Tag Brot, aber ich reise auch viel, da ist das nicht immer möglich. Wenn ich die Möglichkeit habe, dann esse ich Schweizer Brot. Am Wochenende gehört es für mich zu einem gemütlichen Frühstück dazu – entweder ein guter Zopf oder letzte Woche habe ich zum Beispiel ein gutes Olivenbrot probiert – hat fantastisch geschmeckt.
Welchen Stellenwert hat es für dich in deiner Tätigkeit als Koch, beispielsweise in einem Rezept?
Brot ist begleitend. Wenn man gut essen geht, gehört Brot dazu – beim Italiener beispielsweise mit Olivenöl und Salz, sonst auch gerne mit Butter und Salz. Brot ist für mich wirklich sehr wichtig, auch begleitend in meinen Gerichten und Menüs.
Wo hattest du bisher deine beste Mahlzeit? Und was hast du gegessen?
Meine beste Mahlzeit … ich habe schon so viele gute Sachen gegessen, das ist schwer zu beantworten. Wenn ich zum Abendessen bei meinen Eltern bin und es ist Wildsaison, macht meine Mutter Rehfilet mit frischen Mohnspätzli und Feigensauce. Das ist etwas vom Besten das ich je gegessen habe und ich freue mich immer wieder darauf.
Was wird dein nächstes Projekt?
Jetzt gerade im Sommer kommt die Geschichte mit dem VW-Bus, mit dem ich durch die ganze Schweiz reise und Grillpartys für die Leute mache, die den Grillitarier Grillwettbewerb von der Migros gewinnen.
Zum Schluss: Wenn es eine Sache gäbe, die du an dir ändern könntest, welche wäre das?
Ich würde vielleicht gern besser an Gewicht verlieren können. Als Koch esse ich natürlich sehr viel und ich bekomme immer leckeres Essen vorgesetzt. Ich muss daher ein bisschen auf die Linie schauen. Es wäre schön, wenn ich da ein bisschen schneller und einfacher abnehmen könnte (lacht).
Der aus dem Zürcher Oberland stammende David Geisser wurde 1990 in Zürich geboren und schaffte im Alter von achtzehn Jahren mit dem Kochbuch «Mit 80 Tellern um die Welt» und den Sprung in die nationalen Medien. Der «Tagesanzeiger» verglich ihn mit Jamie Oliver, dem Starkoch aus England. Was ihn neben seinem Erfolg und seinem Können in der Küche auszeichnet ist sein Engagement, mit welchem er an eine Sache geht. Aktuell eröffnet David Geisser sein eigenes Kochstudio in Wermatswil. Damit ist es Ihm nun möglich, seine Erfahrung auch praktisch weiterzugeben.