Im Gespräch

UrDinkel-Brot von Jennifer Bischof aus Rheineck

Aus der Region für die Region

UrDinkel-Brote sind sehr beliebt. Wir waren zu Besuch in der Bäckerei von Jennifer Bischof in Rheineck. Sie arbeitet mit dem UrDinkel, den ihr Mann Michel anbaut.

Thomas Mauch

Jennifer Bischof ist Bäckerin mit Herz und Seele. Vor einiger Zeit hat sie sich einen langgehegten Traum erfüllt: eine eigene Bäckerei-Konditorei zu eröffnen. Mit ihrer Zwillingsschwester hat sie die richtige Partnerin gefunden – sie ist ausgebildete Konditorin. Seither verkaufen sie unter dem Namen «Feins vom Rütihof» ihre Produkte im Hofladen, und versorgen mit ihrem Catering-Service die Gäste von Hochzeiten, Geburtstagsfesten und Apéros mit meterlangen Partybroten und fantasievollen Torten.

Der Hofladen der Bischofs in Rheineck. Bild: Thomas Mauch

Mit UrDinkel neue Wege gehen

Dabei hat Jennifer ihre Begeisterung für ein ganz besonderes Getreide entdeckt: den UrDinkel. Um ganz genau zu sein: Den UrDinkel, den ihr Mann Michel auf dem Rütihof anbaut. Jennifer und Michel konnten den Bauernhof in Rheineck vor einigen Jahren pachten. Nachhaltiges Wirtschaften und Regionalität sind den beiden sehr wichtig, ebenso die Lust, Neues auszuprobieren und Innovation zu wagen.

UrDinkel-Ernte in Rheineck. Bild: Thomas Mauch

Kurze Transportwege sind Pflicht

Dazu gehört etwa die Zucht von Galloway-Rindern, ein fahrbarer Hühnerstall und eben der Anbau von UrDinkel. UrDinkel könne zwar etwas weniger Ertrag bringen, meint Michel Bischof, habe aber auch Vorteile: So liefere das Getreide nach der Ernte viel Stroh, das er auf seinem Hof gut gebrauchen kann. Den UrDinkel lassen sie im benachbarten St. Margarethen vermahlen. Kurze Transportwege seien ihm wichtig, sagt Michel. Sie arbeite gerne mit dem eigenen UrDinkelmehl, betont Jennifer, auch weil sie wisse, woher es stamme und wie es genau produziert wurde.

Die ehemalige Käserei wird zur Bäckerei

Als Jennifers Eltern in Wolfhalden ein Haus kauften, eine ehemalige Käserei, fand Jennifer einen Platz für ihre Bäckerei. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester produziert sie dort freitags Brote mit UrDinkel-Mehl: UrDinkel-Zopf (Jennifer hat uns auch ihr Rezept dafür verraten), St. Galler-Brote, UrDinkel-Nussbrote, Laugenzöpfe und vieles mehr. Jennifers Zwillingsschwester ist für die süsse Seite des Geschäfts zuständig: Neben auf Bestellung hergestellten Torten verantwortet sie die Biber aus UrDinkelmehl, Nussgipfel, Habersäckli und anderen Spezialitäten.

Nur mit Schutzbrille: Jennifer Bischof bringt die Lauge auf ihren Broten an. Bild: Thomas Mauch

Aus der Region für die Region

Der Catering-Service der beiden Zwillingsschwestern ist inzwischen in der ganzen Region bekannt und beliebt – neben Familie und Hof wird die Zeit manchmal knapp. Daneben wollen die Regale des Hofladens auf dem Rütihof gefüllt sein: Wer dort vorbeigeht, findet zahlreiche Produkte aus UrDinkel, Mostbröckli von den Galloway-Rindern oder im Herbst den Apfelsaft von den 365 Bäumen des Rütihofs. Aus der Region für die Region: Für die Bischofs ist dieser Slogan das Leitmotiv ihres täglichen Tuns, an dem sie alles ausrichten – mit viel Enthusiasmus, Mut und Durchhaltewillen.

Externes Bild
UrDinkel – das Rotkorn aus Oberkulm

UrDinkel ist etwas sehr Schweizerisches: Mit der Marke «UrDinkel» dürfen sich nur alte Schweizer Dinkelsorten schmücken, die nicht mit modernem Weizen gekreuzt wurden. Das Getreide erlebt zurzeit einen regelrechten Boom. Mit dem Mehl lässt sich ausgezeichnet backen und viele schreiben dem UrDinkel einen unverwechselbaren Eigengeschmack zu. Neben Brot lassen sich damit auch Frühstücksflocken, Kernotto oder UrDinkelgriess für Suppen und Puddings kredenzen.

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