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Trends rund um Brot

Warum Schweizer Brot im Trend liegt

Die Art und Weise, wie wir essen, unterliegt einem stetigen Wandel. Ernährungstrends und Konsumentenwüsche beeinflussen nicht nur die Art und Weise, wie gebacken, sondern auch wie und was eingekauft wird.

Virginia Beljean

Bei Lebensmitteln sind neben der Rückbesinnung auf regionale und nachhaltig angebaute Produkte Gesundheit und Verantwortungsbewusstsein wichtige Themen, während bei deren Zubereitung weder Genuss noch Convenience zu kurz kommen sollten.

Wir machen uns heutzutage über die Ernährung viel mehr Gedanken als noch vor wenigen Jahrzehnten. Die Bekömmlichkeit von Nahrungsmitteln nimmt eine zunehmend wichtige Rolle ein und das Thema gesunde Ernährung drängt sich ebenfalls immer mehr in den Vordergrund. Konsumenten legen dabei vor allem auch Wert auf Qualität und Frische der Nahrungsmittel. Es kommt aber nicht nur auf die Frische der Lebensmittel, sondern auch deren Herkunft an. Das heisst, die Konsumenten legen zunehmend mehr Wert auf Lebensmittel, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen und keine schädlichen Rückstände oder Inhaltsstoffe enthalten. Und nicht zuletzt hat sich das Thema Regionalität in den letzten Jahren zu einem Trend-Thema im Lebensmittelmarkt entwickelt.


In Handarbeit gefertigtes Schweizer Brot entspricht der Nachfrage nach nachhaltigen Produkten mit regionalen Inhaltsstoffen

Bekömmlichkeit und Nachhaltigkeit

Urwüchsiges, Natürliches und Regionales liegt voll im Trend – so auch beim Brot. Genau hier können die Schweizer Bäcker und Gastronomen ansetzen. Gemäss der im letzten Herbst im Auftrag des Vereins Schweizer Brot durchgeführten Studie des LINK Instituts wird Brot als ein Grundnahrungsmittel verstanden, das einen natürlicher Energiespender darstellt und förderlich für die Verdauung ist. Es ist als Nahrungsmittel in der Schweizer Gesellschaft nach wie vor stark verankert und wird vorwiegend morgens und abends gegessen, findet aber auch als schneller Mittagsimbiss, oft in Form von belegten Broten beziehungsweise Sandwiches, nach wie vor grossen Gefallen.

Kommunizieren Sie als Restaurateur, Hotelier oder Gastronom den Mehrwert für den Kunden oder Gast, wenn Sie für Ihr Brot Getreide und Mehl aus der Schweiz zu verwenden. Zeigen Sie auf, dass Sie durch den Einkauf von einheimischen Produkten Verantwortung übernehmen und dies dadurch auch Ihren Gästen ermöglichen. Nachhaltigkeit wird durch Ihr Handeln zum gelebten Begriff und bleibt kein Schlagwort. Spielen Sie zusätzlich mit der Textur und dem Brotaroma, kombinieren Sie Brot mit anderen Lebensmitteln und kreieren Sie ein besonderes Gaumen-Erlebnis für Ihre Gäste.

Punkten Sie mit alten Getreidesorten und traditionellen Rezepten, die neu interpretiert werden, wie zum Beispiel durch Beifügung von Joghurt. Probieren Sie traditionelle Getreidearten wie Rotkorn, Emmer oder Grünkern, um neuen Geschmack und Abwechslung ins altbekannte Sortiment zu bringen. Nicht zu vergessen beim Thema Brot: Sauerteig! Die langsame Gärung mit natürlichem Sauerteig macht Brot besser verträglich. Es wird durch die lange Gärung locker und luftig und entwickelt anspruchsvolle Aromaprofile, die je nach Rezept ganz unterschiedlich ausfallen können.


Mit alten Getreidesorten oder neuen Zutaten kommt Abwechslung ins Sortiment. © Pascal Schmutz

Convenience und gesunde Ernährung

Der moderne Mensch befindet sich nicht selten im Stress oder lebt alleine. Das heisst, er schätzt Convenience – in anderen Worten schnell verfügbare Küche, ohne dabei weder auf Genuss noch gesunde Ernährung verzichten zu müssen. Menschen mit knapp bemessener Zeit und starker Leistungsorientierung schätzen Produkte, die möglichst unkompliziert verfügbar – und dabei aber eben auch bekömmlich und gesund – sind.

Dieser Trend lässt sich auch im Hinblick auf Brot- und Backwaren beobachten, denn Brot und Gebäck sind schnell und so gut wie überall verfügbar, rasch verzehrbereit und ideal mit anderen Lebensmitteln kombinierbar. Ein weiteres Plus: Brot passt zu allen Essgewohnheiten, ob mit Fleisch, Fisch, vegetarisch oder vegan. Und was gibt es neben oder als Ergänzung zu Ihren Menukreationen Besseres als ein gutes Stück knuspriges Schweizer Brot?


Belegtes Brot als gesunde Zwischenmahlzeit. © Sandro Zimmermann

Brot im Restaurant

Die Konsumenten wollen weder daheim noch wenn sie auswärts essen gehen Aufbackbrot, sondern bevorzugen für den täglichen Verzehr frisches Schweizer Brot. Im Restaurant stellt das Label Schweizer Brot ein Bekenntnis zu einheimischen Produkten dar. Während einige Spitzenköche ihr eigenes Brot entwickeln und backen, verlassen sich andere auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Schweizer Bäckereigewerbe. Das kann zu spannenden neuen Rezepturen führen, wie zum Beispiel bei Nenad Mlinarevic, Küchenchef des Restaurants Focus im Park Hotel Vitznau. Der junge Koch ist Michelin- und Gault-Millau-gekrönt und verwendet für seine Kreationen nur Schweizer Produkte. Er ist durch Zufall auf Mais aus der Linthebene aufmerksam geworden – auch eine alte Sorte, die sich 1700 herum bildete und bis heute als Linthmais bekannt ist.

Gemeinsam mit professionellen Bäckern entwickelte Mlinarevic, in dessen Menüs das Brot eine zentrale Rolle einnimmt, ein Maisbrot, das sich als ideale Beilage für Grillgerichte oder zum Apéro eignet und ganz dem Trend von Nachhaltigkeit und moderner, gesunder Küche folgt.


Maisbrot ist bekömmlich und leicht – ideal für die moderne gesunde Küche. © Andreas Thumm